Aalweber, Aale Aale
Aalweber, eigentlich ein Bürstenbinder, verkaufte im 18. Jahrhundert in den Straßen von Hamburg Aale aus einem Bauchladen, die er mit kessen Sprüchen und Schnacks anpries. Obwohl er seine Ware stets reißend loswurde starb er im Jahre 1854 in einem Armenhaus.
Ungefähr 100 Jahre später lebte Karl Wilhelm Schreiber, der ebenfalls Aale in den Straßen Hamburgs verkaufte. Ihm gab man den Spitznamen "Aale Aale". Er fiel durch seine auffällige Kleidung auf, trug z.B. gern eine Melone auf dem Kopf, in welche er sich ab und zu sogar frische Blumen steckte. Aale Aale starb 1970 in Hamburg-Farmsen.
Die heutigen Nachfolger in voller Aktion finden Sie Sonntag morgens auf dem Fischmarkt. Ich bin nicht so oft dort, glaube aber, der lauteste Nachfolger heisst “Aale Dieter”.
Zitronenjette
Wie ihr Spitzname schon sagt, - sie verkaufte Zitronen. Tagsüber bot Zitronenjette ihre Ware am Graskeller an, nachts lief sie mit dem Ruf "Zitroon, Zitroon, frische Zitroon!" und dem Korb voller Südfrüchte durch die Kneipen der Neustadt, fast zwei Jahrzehnte lang.
Wegen Trunkenheit und geistiger Verwirrung brachte man sie im August 1894 in die "Separat-Irren-Anstalt Friedrichsberg" in Barmbek. Dort blieb sie bis zu ihrem Tod. Schon 1900 erschien ein nach ihr benanntes Schauspiel im Ernst-Drucker-Theater, dem heutigen St. Pauli Theater.
An der Ludwig-Erhard-Straße, Ecke Krayenkamp, erinnert seit 1986 ein Denkmal an das Hamburger Original.