Der Hamburger “Fischmarkt”
Märkte mit ihrer farbenfreudigen Improvisation haben etwas Verlockendes.
So ist es auch nicht verwunderlich, daß die hamburgischen Wochenmärkte - es sind heute 45 - mit der Zeit immer mehr an Popularität gewinnen konnten.
Darüber hinaus gibt es noch Märkte ganz spezieller Art. Sie sind in erster Linie Stätten volkstümlichen Vergnügens. Beispielsweise der traditionsreiche Altonaer Fischmarkt (nicht zu verwechseln mit dem »echten« Seefischmarkt Hamburg Altona am Fischereihafen). Er findet jeden Sonntagmorgen von fünf bis zehn Uhr statt, ein beliebtes Ziel für Nachtbummler, die „durchgemacht” haben und hier nun einen häufig feuchtfröhlichen Abschluß feiern.
Das Angebot dieses ältesten hamburgischen Wochenmarktes ist nicht nur appetitanregend - von der frischen Kutterscholle bis zum pikanten Katenschinken -, es ist auch sehr originell, denn gehandelt werden darf hier schlechthin alles, vom Kaninchen bis zum amüsantesten Trödelkram.
Am 2.5.1703 wurde den Altonaer Fischern erlaubt, ihre Waren im Hafen anzubieten.
Einst war der 1703 zum ersten Mal erwähnte Markt ausschließlich den Fischern vorbehalten, damit sie ihre leicht verderbliche Ware sonntags vor der Kirchzeit absetzen konnten. Ende des 18. Jahrhunderts wurden auch andere Händler zugelassen. Die Nachbarschaft zu St. Pauli hat dann offenbar dazu geführt, daß aus dem schlichten Produktenmarkt mit der Zeit eine Stätte der Narrenfreiheit geworden ist.
Höchst originelle Angebote, deren Vielfalt sich nicht mit wenigen Worten einfangen läßt, finden Interessenten auf den gelegentlich stattfindenden «Flohmärkten» (angezeigt u.a. in Tageszeitungen oder an Plakatwänden).
Bernhard Meyer-Marwitz, Das Hamburg Buch, Hans Christians Verlag
Interessant sind auch die Flohmärkte auf dem Gelände des "Museum's der Arbeit" in Barmbek. Siehe dazu die Linksammlung
